Landflucht

Nun sitz ich also den dritten Tag in Folge von früh bis spät in der Bibliothek, erpicht darauf, die Arbeit an meinem Paper endlich beenden zu können (morgen ist Stichtag). Nebenbei genieße ich den Blick auf eine wunderschöne Hauptstraße, und da sich direkt rechts von mir eine Wand aus Büchern erhebt

Ein Stau auf der A9 - fast das gleiche.

hat man eher das Gefühl im freien zu sitzen als inmitten geselliger Lerneifrigkeit. Wenn man nun aber mal seinen Blick aus diesem Panorama-fenster über besagte Straße wandern lässt, fällt einem nach einer Weile auf, dass im Durchschnitt immer mehr Autos stadtauswärts fahren als stadteinwärts, und das nicht nur zu einer Tageszeit, nein: Früh wie spät rauschen Unmengen Wägelchen dem Magdeburger Umland entgegen. Ob die genug haben und hier einfach weg wollen? Da ist man ja fast geneigt, den Daumen rauszustrecken. Oder vielleicht kommen sie einfach auf einem anderen Weg wieder rein? Was für ein Spektakel.

Und bei euch so?

Wer nicht...

Wenn ihr das Gefühl habt, ich würde euch in Konversationen regelmäßig ein Ohr abkauen und zum Monologisieren neigen, dann ruft "Ente hoch!", dann weiß ich bescheid. Das ist aber auch immer ganz abhängig von dem Maß an aufgestauter Information. Wenn ich meine neusten Gedankengänge nicht schon auf irgendeine Art mit jemandem kommuniziert habe, dann werden die halt alle im entsprechenden Moment bei euch abgeladen. Wenn ich hingegen schon alles einmal losgeworden bin, was ich für mitteilenswert halte, dann halt ich mich auch automatisch mit dem Gelaber zurück, man will ja nicht alles zweimal erzählen.

Quackerjack und Megavolt... böse.
P.S.: Hups...

Neulich ist mir übrigens klar geworden, dass die Bösewichter in Zeichentrickserien recht wenig Anreiz dazu haben, böse zu sein. Der real-life-Bösewicht macht das ganze ja, um Geld zu scheffeln und sich davon dann Nutten, Koks und Absinth zu kaufen, aber erklär das mal einem zehnjährigen. Letztlich bleibt Don Kanaille nichts anderes übrig als sich über gutes Essen und den Reiz der Boshaftigkeit zu freuen. Aber das würde mir auf Dauer nicht reichen...

Und dann meinte da noch jemand, ich würde mir vor und während einer Unterhaltung zu viele Gedanken machen. Das kann schon sein, aber was ist, wenn dann mein Gegenüber denkt, ich würde dieses Gespräch nur mit gewissen Absichten führen, und dann könnte ich mir ja überlegen, dass er die Dinge eben genauso sieht, und wenn er sich dann auch denkt...

Wo war ich?

Ask Alphonso

Alphonso - episode 5 from Acme Brand Comedy on Vimeo.

Starring Robert Picardo, den man als Trekkie aus Raumschiff Voyager kennt (alias "der Doctor"), der zuletzt in Stargate Atlantis zu sehen war und der hier auf einmal wieder volles Haar hat.

Icefishing Five

So, das war doch ein schöner Auftakt für die diesjährige Grillsaison, mit Würstchen und Glühwein, Toast und Engelchensoße. Es waren ja auch fast sommerliche Temperaturen (immerhin +4°C), dazu nach das wärmende Feuer unserer Holzkohle, da wollte man sich schon fast seiner Klamotten entledigen und auf der verschneiten Wiese herumtanzen. Frisbee haben wir auch gespielt, so gut es die Lichtverhältnisse zuließen, denn die sind wohl das einzige kleine Detail, welches man hätte ändern müssen, um sich wie im Juli zu fühlen. Ein kleiner Tipp, für alle, die es in nächster Zeit auch an den Rost zieht: Wenn noch Platz ist, stellt den Topf mit dem Glühwein ruhig mit auf den Grill, da wird er schön heiß.
Ich bin halt ein Outdoor-Tier. Und bei euch s0?

P.S.: Alles gute zum 49., Vaddi.

Uhlala

Das wird heute einfach per Definition ein schöner Tag.

Der Soundtrack zum Text
I/I: Mia. - Uhlala

Ich werde viel arbeiten und dabei erfolgreich sein. Die Sonne schien heute Morgen auch mal kurz. Ich habe die Küche sauber gemacht, also auch keine Leichen mehr im Keller. Jetzt kanns los gehn.

Von wegen

Gestern schieben wir drei noch zusammen Bammel, weil dieses english paper, welches wir bis zum Ende dieses Monats verfasst haben sollen, uns bisher zwar viele Sorgen aber wenig Produktivität entlockt hat. Es war nicht direkt überraschend, als Rike meinte, das Literature Search Protocol sei bis vor Weihnachten abzugeben gewesen, und und jeder war für sich sehr erleichtert, als er feststellen durfte, dass die anderen mit ihren Pflichten genauso im Rückstand sind wie man selbst.
Heute morgen hätte es dann geheißen: Dem Prof ins Auge sehn und sich (gemeinsam und so gut wie unangreifbar) die zu erwartende Rüffel einzholen. "Ich könnte morgen früh vielleicht spontan krank sein" lautete gestern mein halbherziger Versuch, meinem Schicksal zu entgehen. "Nein! Du kommst morgen gefälligst, ich werd ja auch da sein!" kam es dann mit Engelstrompeten zurück. "Und was für ein Thema hat deine Arbeit nun?" frage ich. "Das frag mich morgen früh nochmal" meint sie. Und mit verschworenem Lächeln ziehen wir von dannen.

Donnerstag morgen, 9:10 Uhr: Noch keiner da. Ist aber nicht weiter ungewöhnlich, wenn es erst um viertel nach los geht; hab ich schon öfter erlebt. 9:15 Uhr - es kommt noch einer. 9:20 Uhr: wir gestehen uns ein, dass die anderen da wieder irgendetwas besser wussten als wir, obwohl es gestern ja noch hieß... Kameradenschweine... ausschlafen hätt ich können... na die kriegt was zu hören... guten morgen... so sollte es immer sein... und bei euch so?


P.S.: Und jetzt erfahr ich auch noch, dass der Besuch beim Italiener, auf den ich ich mich so gefreut habe (siehe letzten Beitrag), für heute ins Wasser fällt. Argh!! Ein beschissener Tag.

Nicht direkt ein Lichtblick

Das Leben ist in Zeiten wie diesen immer dann schön, wenn man alle unangenehmen Nebeneffekte und Lasten auszublenden weiß. Nicht, dass das für mich im allgemeinen ein Problem wäre... das verdrängen von Repressalien wird einem ja von Kindesbeinen auf beigebracht. Es ist ja nicht so, als hätte ich meine Hausaufgaben wirklich jedes mal vergessen. Lügen lernt man dementsprechend gleich mit.
Aber wirklich wertvoll ist diese Gabe erst - und als solche will ich sie einmal bezeichnen, denn es wäre verfehlt anzunehmen, dass diese jedem im gleichen Maße gegeben ist - wenn sie zusammen mit wirklich schönen Dingen eingesetzt werden kann. Nichts tun wollen, aber gleichzeitig nichts mit seiner neu erdrängten Zeit

Heute mal ein Bild von Rauch

anzufangen wissen, ist in gewissem Sinne noch unbefriedigender, als dem Druck nachzugeben und sich den Dingen zu stellen. Nur, wer auch sonnige Alternativen kennt, verlässt das Grau seiner Enklave wirklich unbeschwert. Ich zum Beispiel weiß, dass ich morgen mit vielen guten Freunden das Mittagsangebot beim leckeren Italiener um die Ecke nutzen werde, mittels welchem jede Pizza an Werktagen zwischen 12:00 Uhr und 18:00 Uhr nur 5 Euro kostet, egal, was sie dem zahlenden Gast an anderer Stelle wert gewesen wäre. Das erfüllt eine soziale Komponente, befriedigt aber gleichzeitig auch den Saturn in mir. Ungeachtet anderer Hindernisse freue ich mich also auf Morgen und werde diese zwei bis vier Stunden völlig sorgenfrei verleben dürfen. Gut, sagt mir der Apostel zur rechten, dem, der sich Drogen reinschmeißt, blüht das böse Erwachen spätestens dann, wenn der Rausch endet. Aber kümmert mich das denn heute schon? Nicht doch: auch das wird schön verdrängt.
Samstag Abend, gleiches Prozedere: Ich werde auf einer Geburtstagsparty sein, wir werden rein feiern, viel trinken, singen und lachen. Kein müder Gedanke wird da an die Abgründe universellen Arbeitslebens verschwendet! Gut, wieder der Apostel zur rechten: Was wird dann aus dem Sonntag? Wer bis mittags schläft, hat die produktivsten Stunden schon hinter sich! Und? Nachmittags kommt Sophia vorbei, wir werden DVDs gucken, wieder ein Lichtblick, wieder ein Grund, Unbilden keinen Raum zu lassen. Und Montag dreht sich das Rad ja wieder.
Alles in allem ist es also nur ein kurzes Luftholen. Der Tristesse entgangen, ein Sieg der Moral also! Ich wünsche mir die Leute wieder zurück, die ich vor einer Woche um diese Zeit mit den alles entscheidenden Nudeln gefüttert habe.

Kann mir jemand bitte mal...

Folgende Zeile übersetzen:

"I shot poisoned frozen hung stabbed electrocuted." ?

Bin zu faul das nachzuschaun. Danke schön.

Girls just wanna have fun

Für all diejenigen, die genau wie ich gespannt auf die 5. Staffel von LOST warten, gibt's hier vom lostpedia-blog ein nettes Video zum Zeitvertreib:

Sehr schön gemacht, wie ich finde.

Und bei euch so?

"I need you more than you will ever know..."

...

Der Soundtrack ohne Text
I/I: Emil Bulls - Worlds Apart

Ein neues Jahr, eine neue Wahnsinnsfahrt

Der vermeintlich tiefsinnige Part

Willkommen im neuen Jahr. In MEINEM Jahr. Es wird ein Jahr, wie es vorher keines gab, und wie es nie wieder eines geben wird. Unglaubliche Dinge werden sich ereignen. In meinem Leben wird nichts mehr dem gleichen, was Welt und Hier bisher gekannt haben. Alles befindet sich im Umbruch, darauf macht euch mal gefasst. Ein Sturm des Erstaunens wird durchs Land gehn und alle werden sich umdrehen und sagen: Seht euch den an, so hab ich ihn ja noch nie gesehen. So sollte es immer sein. Ich werde einfach...

Der Soundtrack zum Text
I/III: Guns N'Roses - Scraped

... in einem Meer aus guten Vorsätzen ertrinken. Eigentlich schlimm, wenn man diese konstante, unterschwellige Unzufriedenheit schon so zeitig in seinem Leben wahrnehmen muss. Man denkt, so geht es nur denjenigen, die die erste Hälfte iihrer Existenz als Staubsaugervertreter oder Kaufhausangestellter verbracht haben. Dieser dringende, drängende Wunsch, irgendetwas zu ändern, aber man weiß beim besten willen nicht was beziehungsweise wie, macht mich wahnsinnig. Es gleicht ungefähr dem Gefühl, beim Schreiben eigener Texte irgendwie originell sein zu wollen, um wenigstens der verbliebenen Leserschaft ein Stück innerer Größe oder expansiver Geisteshaltungen entgegenzusetzen. Sehr brotlos, das alles, aber man will ja sein Leben trotz aller Unzulänglichkeiten nicht an sich vorbeiziehen lassen, ohne wenigstens ein kleines Stück von dem, was neulich jemand so treffend als "constant mediocrity" bezeichnete, für die Nachwelt festzuhalten - most ardently.

Der vermeintlich frohsinnige Part

Silvester war wirklich toll. Wielands und Toms WG ist sehr gemütlich, es waren viele tolle Leute da, diese Leute waren gut drauf, die Stunde null war wahnsinnig schön (am Völkerschlachtdenkmal, vor der Kulisse eines wundebrar dunkelblaun Himmels und im Dunstkreis abgefackelter Geldscheine), und mein feines Näschen für Partyspiele hat in diesem Jahr mit Guitar Hero wieder mal bewiesen, was es kann. So ging diese Nacht auch schnell vorbei, von einstmals angekündigten 10 bis 12 Mann, die sich bei mir einen Schlafplatz reserviert hatten, teilte ich mir dann nur mit einem das Zimmer, und das hatten wir schon sechs Jahre lang üben können.
Sehr schön war auch, dass am nächsten Tag noch so viele Leute dageblieben sind. Gemeinsam gefrühstückt, WG geputzt, gemeinsam rumgehangen, im Kino gewesen... einfach toll, mal wieder so selbstverständlich Zeit, Ort und Gesellschaft zu teilen. Später habe ich auch interessante Diskussionen über das sich-miteinander-beschäftigen-müssen geführt, aber prinzipiell hatte ich doch das Gefühl, zwei Tage sind niemandem zu viel gewesen. Und einen dritten gabs ja stellenweise auch noch. So sollte es immer sein.

Der Soundtrack zum Text
II/III: Turin Brakes - Underdog

Ich mag das neue Album von Guns N'Roses sehr gern. Mein Vater hat es mir zu Weihnachten geschenkt, und ich konnte mich, ohne vorher auch jemals nur einen Ton von dieser Band vernommen zu haben, sofort dafür begeistern. So sollte es immer sein. Mal schauen, wie mein neues Backham-Parfume bei der holden weiblickeit ankommt. Und ein Wahnsinnsbuch, "Das Spiel des Engels" von Carlos Ruiz Zafón, dessen vorheriges Werk "Der Schatten des Windes" ich schon in alle Himmel gelobt habe, lag auch unterm Baum. So sollte es immer sein. Viel gute Laune auf einem Haufen. Morgen geht's wieder nach Magdeburg, ich seh's schon kommen.

Der vermeintlich leichtsinnige Part

Guano Apes, Astra Kid, Exilia, Biffy Clyro, Sportfreunde Stiller, Emil Bulls, Wir sind Helden, Bullet for my Valentine, Tele, Will Smith, Subway To Sally, Wyclef Jean, ATB, Wise Guys, Britney Spears, Alien Ant Farm, Billy Talent, Tiesto, Wheatus, Avril Lavigne, Sonata Arctica, Annett Louisann, Guns N'Roses, Maroon 5, Xavier Naidoo, Clueso, Mia., Fiddlers Green, Anajo, Die Happy, Phoenix, Turin Brakes, Nada Surf, Favez, David Sick, DragonForce, Loreena McKennitt, Flogging Molly, Sandra Nasic, American HiFi, Seeed, Peter Fox, Dendemann, Olli Banjo, Jack Johnson, Amy MacDonald, Norah Jones, Jamie Cullum, dEUS, So sollte es immer sein, I Am Kloot, Kwoon, Eiszeitklub, Crash Tokio, Voltaire, Saalschutz, Madsen, Static-X, Nickelback, Arctic Monkeys, Erdmöbel, Nova International, We Are Scientists, Within Temptation, God Lobster, Superleutnant, Shania Twain, Anastacia, Seal, Safri Duo, Hansen Band, Virginia Jetzt!, Vanessa Carlton, Justin Timberlake, BassHunter, Daft Punk, Ayu, Sylver, Brooklyn Bounce, 3 Doors Down...

Der vermeintlich letzte Part

Der Soundtrack zum Text

III/III: Aus Ermangelung an passenden Liedern und der richtigen Lust, Quatsche ich dem geneigten Leser dieses mal an dieser Stelle einfach so die Ohren voll. Ich brauch Schlaf und neue Ideen, meine Ruhe und richtig was auf die Ohren, ein Instrument und noch mehr gute Ideen, eine Chance zum Durchbruch inklusive internationaler Karriere und ein paar kräftige Schläge auf den Hinterkopf. Am Ende mach ich's so wie alle, die mir erzählt haben, ihr Leben hätte sich dadurch total geändert: Einen langen Auslandsaufenthalt in irgendeiner Krisenregion dieser Erde.

Der wirklich letzte Part

Und bei euch so?