Donnerstag, 23. Juli 2009

Wie die Stadt ihre Bewohner nervt

Ich muss zugeben, bevor ich nach Magdeburg gezogen bin und zwei Jahre in dieser Wohnung hier gewohnt habe, war es für mich nicht sonderlich wichtig, in einer ruhigen Gegend zu wohnen. Denn mal abgesehen von dem Baulärm, den man im ersten Afrajahr noch genießen durfte habe ich doch zum großen Teil in einer Enklave der Stille gelebt, mit nichts weiter als dem Zwitschern von Vögeln vorm Fenster und Justus' lauter Musik zwei Zimmer weiter (Nichts für ungut, Schoko, ist nur exemplarisch).

Jetzt, wo ich auf zwei Jahre Leben in der Großstadt zurückblicken kann, sehe ich die Dinge ein bisschen anders. Es ist ja nicht so, als ob ich in Leipzig immer in einer Verkehrsberuhigten Zone gewohnt hätte, im Gegenteil. Doch was sich die Stadt Magdeburg hat einfallen lassen, um meine sonst so stählernen Nerven einen nach dem anderen anzusägen und durchzutrennen, das war schon gezeichnet von einem unbeschreiblichen Ausmaß an Subtilität und Rafinesse.

Es begann damit, dass sie ein älteres Gebäude direkt gegenüber meines Fensters zu einem Seniorenheim aus- und umgebaut haben. Damit haben sie sich gut und gerne ein 3/4-Jahr beschäftigt. Hätte ich eine Kamera, ich schösse ein Bild aus meinem Fenster und ihr sähet ein nunmehr lustig buntes Gebäude in 50 Meter Luftlinie.

Dann haben sie sich noch dazu entschieden, diese alten, hässlichen und ohnehin leerstehenden Platten die wiederum direkt neben unserem Haus standen und auf Google Earth auch noch zu sehen sind, wegzureißen. Da kann man ihnen an und für sich keinen Vorwurf machen, deenn zum einen war es bitte nötig, und zum anderen ging es auch wahnsinnig schnell. Dafür meinen Daumen. En erhöhter Lärmpegel bleibt aber allemal.

Dort, wo diese Platten nun standen, haben sie dafür einen wie ich finde sehr schönen Spielplatz hingebaut. Noch mehr Baulärm. Und auch wenn ich vom Spielplatz so gut wie nie etwas höre, obwohl er immer so gut besucht ist als ob es Freibier für die Eltern und Schäufelchen für die Kinder gäbe, wäre mir gestern fast der Kragen geplatzt, als eins von den Bälgern 10 Minuten lang nicht aufhören konnte zu plärren.


Eine kleine Skizze zum Sachverhalt


Als dies ist nun ja eher oberflächlicher, konzentrierter Lärm. Hinzu kommt aber der Teil der Aktion, den ich liebevoll als Guerilla-Taktik der Stadtwerke bezeichne. Denn obwohl das hier eigentlich eine recht ruhige Straße ist bzw sein könnte, schaffen es die lokalen Größen immer wieder, uns Werk- wie Wochenendtags große, schwere und Laute Fahrzeuge durch unser Gässchen zu schicken. Das sind zum einen die Müllmänner, die natürlich ihre Lager früh um 8 vor meinem Fenster aufschlagen müssen. Dazu kommen Maschinen, die ich aus meinem Fenster nicht sehen kann, weil sie sich im toten Winkel versteckt haben, die es aber fertig bringen, eine gewaltige Geräuschkulisse zu produzieren ohne danach äußerlich nur eine Spur von Aktivität zurückzulassen, dass man sich fragen muss: machen die das mit Absicht? So ist auf jeden Fall garantiert, dass man nicht eine Woche durchgängig früh ausschlafen kann.

Heute morgen nun die Krönung, die mich eigentlich dazu veranlasst hat, diesen Beitrag hier zu schreiben: Vor geraumer Zeit hat irgendein Bauunternehmen angefangen, die Straße vor unserem Haus systematisch aufzureißen, anscheinend um darunter irgendwelche Rohre auszubessern. Und damit immernoch Autos durchfahren können hat man sich dazu entschieden, immer einen kleinen Teil der Straße zu öffnen, dort zu werkeln, ihn wieder zuzumachen und sich den nächsten Abschnitt vorzunehmen. Das zieht sich hin. Nun ist dabei noch zu bedenken, dass es sich bei selbiger Straße unter meinem Fenster um Kopfsteinpflaster handelt.
Ich werde heute also gegen neuen von einem unablässigen Klonken geweckt, welches so klingt, als würde irgendjemand energisch versuchen, das letzte Froot Loop aus seiner Schüssel zu löffeln, dabei aber immer wieder danebengreifen. Was war es also: Zwei Männer knieten auf der Straße und hämmerten mit einem Metall-Hammer jeden Stein einzeln wieder in die Erde.

*klonk* *klonk* *klonk* *klonk* *klonk* *klonk* ...


5 Minuten später:


*klonk* *klonk* *klonk* *klonk* kurze Pause *klonk* *klonk* *klonk*


nach 30 Minuten immernoch:


*klonk* *klonk* *klonk* *klonk* *klonk* *klonk* *klonk*


Aaaaaaaaaaaaaaaaargh!

Und wie das so ist im Leben: Wenn man vom Teufel spricht! Just in diesem Augenblick, nachdem der Regenschauer wieder abgeklungen ist, machen die Typen weiter!!! Ich muss hier raus!!!

Ich freu mich auf meinen Umzug...

Freitag, 17. Juli 2009

Sprachlosigkeit

Ich sitze in letzter Zeit öfter da und denke mir, jetzt wäre Zeit, um mal wieder einen Eintrag in meinem Blog zu verfassen. Und dann überleg ich mir: was soll ich schreiben? Und dann lass ich das mit dem Überlegen ganz schnell wieder sein. Es fällt mir einfach nichts ein. Oder vielleicht giebt es auch einfach nichts, was ich gerade umbedingt teilen will.

Damit meine persönlich-privaten Probleme und Eindrücke hier landen können, werden sie erstmal ordentlich durchdestilliert, um sie von sämtlichen Weinerlichkeiten zu befreien und sie der Masse zugänglich zu machen. Soll ja niemand wissen, was für ein Wrack ich eigentlich bin. Der Prozess ist noch am laufen.

Man könnte es natürlich auch so handhaben wie Andi oder Richard Volkmann, die sich gelgentlich auch einfach so mal ein Thema suchen, um dann ihr sprachliches Können und ihren schreiberischen Witz daran zu messen und infolgedessen ausartende Traktate produzieren. Dazu bin ich im Moment aber nicht geistreich genug.

Ich könnte diesem Mangel an Geist frönen, indem ich einfach nur plump erzählte, was mir so passiert und wie es mir so geht. Aber wer will das schon wissen? Schreibe ich diesen Blog etwa, damit irgendjemand auch nachvollziehen kann, was hier läuft? Wo kämen wir da hin? Solange es nur bei 5 - 10 "regelmäßigen" Lesern bleibt, sind die Bedürfnisse der Masse nach Leserlichkeit, Originellität und Abwechslungsreichtum dem ursprünglichen Zweck dieser Veranstaltung hier streng untergeordnet. Selbiger besteht darin, all den oben genannten Kriterien zu entsprechen - Chronik, Pensieve, Schmunzelfabrik - , aber doch nicht für euch! Für mich!!

Jeder der sich hier auch nur einmal angesprochen gefühlt hat, hat mich da wohl ganz grob missverstanden. Ich gebe zu, dieses "und bei euch so?" am Ende der meisten Posts mag dazu verleiten anzunehmen, man wäre persönlich angesprochen, diese Seite wäre eine kommunikative Plattform für Autor und Leser, es würde mich auch nur einen Deut interessieren, was denn die Lesern so umtreibt. Nicht, dass infolgedessen auch nur einer Anstoß genommen und dem Autor mal mitgeteilt hätte, was ihn gerade so wirklich bewegt. Aber schon der Gedanke ist hochgradig hinfällig und sollte allein aufgrund purer Absurdität und Realitätsferne aus der Liste zwischenmenschlicher To-Dos gestrichen werden! Rhetorische Fragen bedürfen keiner Antwort, hat man denen das denn nie beigebracht? Es geht um mich, mich ganz allein. Ich will mich erinnern können, ich will schmunzeln, ich will A-ha-Erlebnisse haben und ich, ICH will später noch wertschätzend benicken können, was für ein überaus geistreicher, origineller, intelligenter und gutaussehender Kopf ich einst gewesen bin! Nicht, weil ich später auch nur eine dieser Qualitäten vermissen lassen werde, aber man muss sich ja auch selbst mal die Gelegenheit geben, auf die eigenen Anfänge zurückzublicken!! Make this island my land!! Und jede dieser infamen Behauptungen, meine Texte würden innerlich danach schreien gelesen, anerkannt und beantwortet zu werden, werde ich mit bloßer Lautstärke und Vehemenz niederschreien!!! Seid still, werde ich rufen, hört auf, werde ich schreien, so überzeugt von mir werde ich sein und davon, dass man niemanden braucht, der zu einem aufsieht, solange man selbst weiß, dass die eigenen Taten die richtigen, die eigenen Gedanken die wahren sind! All den Neidern und Ignoranten, die meine Aufmerksamkeit nicht verdient haben, die nicht verdienen, auch nur mit einer Silbe bedacht und angesprochen zu werden, werde ich ... Seid still! Lasst mich in Ruhe!!!! Hört auf!!!!!!!




...

Es interessiert mich nicht was ihr denkt!

Sonntag, 12. Juli 2009

Frauen, Andi, Macht!

Der Andi hat schon seit geraumer Zeit seinen eigenen Blog, zu finden hier und in der Leiste da rechts unten. Der Junge ist sehr mitteilungsbedürftig, also lest alle fein, was er euch zu sagen hat, und füttert ihn mit back, was auch immer das sein soll.

Und bei euch so?

Freitag, 3. Juli 2009

Some like it hot

Es ist heute einfach viel zu warm zum arbeiten. Problem dabei: Ich muss! Bevor die Hannah heute Abend zu Besuch kommt, muss ich eigentlich noch eine ganze Menge schaffen. Aber irgendwie hält einen diese eigene latente Klebrigkeit vom produktiv sein ab. Da hilft der Ventilator neben mir, der mir den Dauerfön durch die Haare jagt, auch nicht wirklich. Kühle Getränke? Hamwer auch nicht. Da wünscht man sich doch glatt den Winter zurück, da musste man nur dafür sorgen, dass einem warm würde, und schon konnte es losgehen. Sommer ist an und für sich ja toll, aber nur solange wie man ihn auch als solchen genießen kann. Und draußen arbeiten geht für mich einfach nicht.
Gestern schon am See gelegen... wie schön wäre das jetzt. Blöde Prüfungszeit!

Und bei euch so?