Montag, 14. September 2009

Angel on my shoulder

Hmm, alle Welt wartet auf einen neuen Eintrag. Was versprechen sie sich denn davon? Mein neuer Schulterengel, auf dessen Erscheinen in diesem Stück wohl alle warten, rät mir zu mehr Kunst. Vermutlich hat er/sie recht damit. Denn wie wir weiter unten gesehen haben, schlagen ersonnene Geschichten viel eher ein als die aus dem richtigen Leben. Da kann man sich selbst für noch so interessant und vielseitig halten, wenn die anderen die eigene schnöde Existenz nicht über ihrer eigenen zu würdigen wissen, kann man ihnen mit noch so schmeichelnden Worten davon berichten, es wird sie nicht interessieren.

Ich meine, wartet hier wirklich noch jemand auf den Bericht von meinem tragischen Umzugs-Dilemma, den ich vor ein paar Wochen mal angekündigt habe? Schulterengel, du etwa? Dacht ich's mir doch. Dazu übrigens eine Anmerkung: Ich habe das Gefühl, mein Schreiben bestünde aus Versatzstücken. So wie ich dem Schulterengel vorgestern aus dem Stegreif ein Lied vorsingen konnte, welches ich mir zwar in diesem Moment ausgedacht hatte, dessen Text sich aber lediglich dadurch auszeichnete, dass ihn irgendjemand in anderer Form und Reihenfolge so bestimmt auch schonmal gesungen hat. Engel meint, ich wäre wortgewandt, aber letztlich hab ich einfach nur ein gutes Gedächtnis für schöne Formulierungen und greife dann wieder darauf zurück. Es ist ein seltenes Glück wenn mir tatsächlich mal etwas einfällt, was ich selber so auch noch nicht gehört habe.

Ich kann übrigens jedem das neue Billy Talent Album ans Herz legen, wirklich eine tolle Scheibe. Findet mein Schulterengel übrigens auch. Mein Leben ist schön, unter anderem auch deswegen, weil ich endlich jemanden gefunden habe, mit dem ich meinen Musikgeschmack teilen kann. Komisch, dass mir das in den letzten Jahren so schwer gefallen ist, aber irgendwie ist die Welt um mich herum einfach zu mainstream =) Mein Schulterengel meint, ein Konzert wäre fein. Sollen wir? Im November? Klingt doch gut, oder? Billy Talent in Stuttgart. Das ist wirklich weit weg. Aber irgendwie auch ganz in der Nähe, findet er/sie. Lass uns das mal machen. Oder?


Schweigende Zustimmung. Wenn wir ein bisschen üben, können wir die Songs von dem Album zwar bald selber performen, aber für eine große Bühnenshow fehlt uns einfach noch das Geld und die Fanbase. Im übrigen haben sich diese Ferien meine Prioritäten ein wenig verschoben: Ich werde, vermutlich, mein gesamtes zukünftiges Erspartes nur noch in Rosinenbrötchen und teures Gitarren-Equipment investieren. Zwar muss ich erstmal sehn, wie ich aus diesem finanziellen Loch rauskomme, aber wenn ich dann wieder auf der Wolke der Sorglosigkeit durch meinen monetären Alltag schwobeln kann, widme ich meine bare Münze nur noch meinem illustren Traum vom Leben als B-Promi.
Die Diskussion um Zukunft, wie man sie nach der Schulzeit führt, ist ja ohnehin hinfällig. Spätestens wenn man weiß, was man so garnicht will, spielt die Vernunft der guten Erziehung, welche uns zu gut bezahlten Jobs am Fuße irgendeiner trittfesten Karriereleiter rät, eh keine Rolle mehr. Da macht jedem Menschen, der so wie ich nciht in der Lage ist, in Dinge Zeit zu investieren, die gemacht werden müssen, ohne dass man sich einen persönlichen Nutzen davon verspricht (und damit meine ich Glückseligkeit und so Zeug), schon die eigene Tatenlosigkeit einen Strich die Rechnung. Mal gucken, was mein Schulterengel dazu sagt. Eigentlich soll er/sie ja beim Entscheiden helfen, aber wenn er/sie selbst noch unentschieden ist, kann man ihm/ihr ja auch mal unter die Arme greifen wenn er/sie einen lässt.
Schulterengel sind übrigens eine sehr schöne Sache. Jeder sollte einen haben. Ach so, kann mir jemand vielleicht sagen wie spät es ist?


Ah ja, vielen Dank.