Vorab: zu Ende lesen.
Ich habe es ja immer vermieden, mich in irgendeiner Form zu dieser ganzen Debatte um Computerspiele und die Militarisierung deutscher Jugendlicher zu positionieren. Gut, als das Thema erstmals spannend wurde, war es bei uns im Deutsch-Unterricht gerade die Zeit, Debatten zu führen, wo man aber weniger nach seiner Meinung gefragt wurde als dass man eine vorgegebene Meinung vertreten durfte (sowas nennt man dann die 'Spielregeln der Kontroverse'), aber als das ganze dann Wellen schlug und andere auf einmal sogar eine eigene Meinung zu dem Thema entwickelten, wäre es aussichtlos gewesen, da noch irgendwie mitreden zu wollen, egal, welchen Standpunkt man vertritt. Diejenigen, die ihr Pro offen zu Markte trugen, konnten nicht damit rechnen, mit den Leuten, die jetzt ihr 'Security' durch ein 'Contra' ersetzt hatten, gewinnbringede Diskussionen zu führen, übnerzeugen kann man in dieser Hinsicht ja doch niemanden. Und diejenigen, die zwischen diesen verhärteten Fronten standen weil es ihnen vielleicht egal war oder weil sie beiden Seiten etwas abgewinnen konnten, und deswegen womöglich sogar auf die Idee kamen, versuchsweise zwischen den Lagern zu vermitteln, hätten sich eigentlich auch schon vorher von der Geschichte lehren lassen können, dass sie, wenn sie sich nicht schnell genug verdrücken, als erste unter Beschuss genommen werden.
Ok, wo war ich? Genau, nie Partei ergriffen, schnell weggeduckt. Aber:
Ich habe in den Verganenen beiden Wochen eine sehr itneressante Diskussion verfolgt, die sich um ein Video dreht, indem ein Jura-Student in einer, in meinen Augen sehr neutralen, Sichtweise die journalistischen Fehler aufdeckt, die in der Berichterstattung öffentlich rechtlicher Fernsehsender in Programmen wie Frontal 21, Kontrast und anderen gemacht wurden:
Dazu gab's dann, natürlich auf meiner Nachrichten-Seite Nr. 1, www.jetzt.de, auch ein Interview mit dem 'Regissuer', und als Reaktion darauf heute wiederum ein Interview mit einem Redakteur von Frontal 21, der sich selbst als "Computerspielexperte" bezeichnet. Ich finde, dieser Diskussion, die sich eher um die Frage der Berichterstattung dreht als um alles andere, kann man sehr viel abgewinnen (p.s.: Empfehlenswert sind auch die Kommentare der User zu den beiden Artikeln). Wer sich also für diesen Teil medialer Einflussnahme in Verbindung mit einer stark polarisierten Diskussions- und Argumentationskultur interessiert, sollte einfach mal in das Video und die verhältnismäßig kurzen Interviews reinschaun, auch wenn das Thema Computerspiele nicht wirklich interessiert. Ist ohnehin viel spannender wenn man von oben drauf schaut.
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