Mittwoch, 31. Oktober 2007

Juristen pro und contra

Ich hab neulich im Hochschulanzeiger zwei interessante Anzeigen gelesen, die der geneigte Leser sogar in einen mittelbaren Zusammenhang bringen könnte. Ich musste dabei an Stefan und Ali denken und mich entsetzt fragen, worauf sie sich da eingelassen haben:


Studenten leben ungesund

Der Fachbereich Medizin der Philipps-Universität Marburg hat den Lebenswandel deutscher Studenten untersucht und ist dabei zu dem Ergebnis gekommen, dass fast jeder fünfte Student im ersten Semester im Übermaß raucht und trinkt, zu wenig Sport treibt und sich ungesund ernährt. 62 Prozent der Befragten bekannten sich zu regelmäßigen "Saufgelagen", rund ein Drittel war Raucher. Nur zwei von fünf gaben an, mindestens dreimal in der Woche jeweils 20 Minuten intensiv Sport zu treiben. Nur 2 Prozent der Befragten folgten den vier Regeln für ein gesundes Leben - viel Sport, Obst und Gemüse, kein Alkohol und keine Zigaretten. Selbst Medizinstudenten leben nach der Studie kaum gesünder als der Durchschnitt. Jurastudenten haben dabei die größte Alkoholneigung bei geringster körperlicher Betätigung.


Inflation der Uni-Noten

Der Wissenschaftsrat warnt vor einer Inflation der Uni-Noten: Vor allem Natur- und Geisteswissenschaftler hätten laut der Einrichtung, die Bund und Länder in Fragen der Hochschulentwicklung berät, mit einer wenig differenzierten "Spitzennotengebung" zu kämpfen. In Biologie, dem bestbenotenden Studienfach, liegt der Durchschnittswert für Studienabgänger bei 1,3 gefolgt von den Disziplinen Mathematik und Physik, deren Absolventen mit durchschnittlich 1,4 das Studium beenden. Die strengsten Noten erhalten hingegen die Rechtswissenschaftler, so der Wissenschaftsrat: Bei den Juristen zählt ein Absolvent in Deutschland mit einem "voll befriedigend" auf dem Zeugnis zu den 15 besten Prozent seines Jahrgangs. Um dieses Ungleichgewicht zu vermeiden, wird jetzt überlegt, eine Regelung einzuführen, nach der beispielsweise nur ein bestimmter Prozentsatz der Abschlussarbeiten die Bestnote erhalten können.





Ein Schelm wer böses dabei denkt. Sind Juristen also der Typ fauler Alkoholiker mit durchschnittlichen bis schlechten Noten, den man sich sonst vorstellt, wenn man an germanistische Linguisten oder Architekturstudenten denkt? Oder ist es einfach die Masse an Jurastudenten, die den fleißig-nüchternen unter ihnen statistisch gesehen keine Chance zur Identitätsbeihilfe lässt? Wobei man aber auch sagen muss, dass Biologen für jeden noch so unwichtigen und realitätsfernen Mist Bestnoten bekommen, wie uns dieser Artikel hier beweist. Und Physiker lernen ja auch seit Jahren die gleichen Sachen. Der arme Jurist hat ja für jede Lebenslage einen 500-Seiten Wälzer zur Hand, in dem er sich erstmal zurechtfinden muss, da würd ich ja auch anfangen zu trinken. Mal sehen was die Zukunft dazu sagt.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ein bisschen Aufklärung von einer Jurastudentin:
Wenn man ständig in der Jurabibliothek sitzen muss, um die dreitausenste Hausarbeit des Studiums anzufertigen (=keine Bewegung), ist man auch ab und zu sehr gefrustet (=viel Alkoholkonsum) ;).
Zum Thema Noten: die sind einfach nur realistisch, es ist leider eine bittere Wahrheit, dass im gesellschaftswissenschaftlichen Bereich nur noch Kuschelnoten verteilt werden. Jura ist da ein löbliche Ausnahme, Kollateralschäden sind da leider nicht vermeidbar.

Paw hat gesagt…

Naja, so in etwa hab ich mir das schon gedacht^^. Ich sag mal: selbst schuld... Hauptsache ich bekomm die beiden am Ende des Studiums so oder so ähnlich wieder wqie ich sie abgegeben hab^^. Aber Danke für die Aufklärung.