Sonntag, 27. Februar 2011

Marketing-Zeugs: Vorgeplänkel

Ok, dann lege ich mal los mit meinen Erkenntnissen. Zunächst einmal eine kurze Übersicht über meine bzw. potentielle Quellen.

Mal ganz abgesehen von den Eindrücken des Alltags, die einen ja gerne dazu veranlassen über Sinn und Unsinn von Marketing im Allgemeinen und Werbung im Besonderen nachzudenken, gibt es noch weitere Quellen, mit denen man sich, sofern man sich für das Thema interessiert, doch hin und wieder auseinander setzt. Denn viel interessanter als das, was sich am "Frontend" des Sender-Empfänger-Modells abspielt, nämlich beim Empfänger, ist oft das, was sich der Sender am anderen Ende dabei gedacht hat. Also, Vorhang auf!


Von den großen Lernen
Die "Werben und Verkaufen", oder kurz W&V, ist eine wöchentlich erscheinende Zeitschrift zu eben jenem Thema und lieg, wenn ich den Aussagen einer guten Bekannten Glauben schenke, bei jeder Marketing- oder PR-Agentur auf den Schreibtischen bzw. im Wartezimmer. Zusammen mit der Online-Plattform www.wuv.de stellt das Blättchen allen Interessierten alle sieben Tage die wichtigsten News, Entwicklungen und Trends aus der Welt des Marketing und der Werbung zur Verfügung. Interessant ist das Magazin vor allem deswegen, weil es die unendliche Informationsflut, die dem Internet nunmal anhaftet, für Leute mit wenig Zeit auf den Punkt bringt und die Beiträge auf das Wesentliche konzentriert.
Kennengelernt habe ich diese auch für Neulinge des Fachs wirklich lehrreiche Lektüre über meine Studentenorganisation MARKET TEAM e.V., deren nationaler Förderer die W&V ist und die jede Woche ca. 50 Exemplare der aktuellen Ausgabe an jeden ihrer Standorte geschickt bekommt. Und da der geneigte Student in langweiligen Vorlesungen eigentlich für jede Form der Beschäftigung dankbar ist, bin ich halt schnell zum Stammleser geworden. Es ist zwar für den Uneingeweihten nicht alles relevant, aber das ist ja bei allen Zeitschriften generell so. Ich spreche daher hiermit eine klare Leseempfehlung aus. Inwiefern sich das allerdings bewerkstelligen lässt ist eine andere Sache, da jede Ausgabe ca. 4€ kostet. Vielleicht ist das ja ein Grund, mal bei MARKET TEAM vorbei zu schauen?
Ein Nachteil: Wer das ganze Heft durchackern will, muss sich angesichts des Umfangs schon ein wenig Zeit dafür nehmen. In jedem Fall resultiert ein Abo in einem beachtlichen Berg aus Altpapier.

Andere, vermutlich gleichwertige Quellen aus dem Print-Bereich ist das Marketing-Magazin KONTAKTER, welches ebenfalls vom W&V-Verlag rausgegeben wird, und HORIZONT. Letzteres ist mit seiner Online-Plattform horizont.net aber vermutlich noch eine wichtigere Anlaufstelle als die Seiten der W&V.


Von Leuten lernen, die es auch wissen sollten
Schlaue Leute erstellen schlaue
Diagramme... und oft nicht wirklich
mehr. Daran krankt das ganze
noch ein wenig
Neben den Zeitschriften und Online-Portalen der Reichen und Schönen gibt es natürlich auch noch ein paar unabhängigere Medien. Im Zuge einer umfassenden Aufstockung meines persönlichen Blog-Konsums in den vergangenen Wochen habe ich mir nämlich auch ein ganzes Paket an Marketing-Blogs in den Reader geholt. Über deren Qualität kann ich noch nicht allzuviel sagen, sie waren aber Teil eines offiziell von Google angepriesenen Abo-Pakets. Da muss ja was dran sein.
Auch wer zum Beispiel den Facebook-Accounts von diversen Agenturen und Verlagen folgt, kann einiges lernen. Immerhin wird auf dieser "legéren" Plattform ja versucht, die User bzw. die Kunden an sich zu binden. In Sachen Kuriositäten und News ist man deshalb bei diesen eifrigen Social Media Experts, die sich hinter so ein Profil klemmen, bestens aufgehoben.


Von sich selbst lernen

Marketing-Regel #1: Bilder von Kätzchen
bzw. Produkte mit Bildern von Kätzchen
verkaufen sich immer gut.
Da meine ganze Sicht auf diese Dinge jetzt ja dadurch erweitert wird, dass ich selber in diesem Bereich arbeite, stütze ich mich natürlich auch sehr gerne auf die Dinge, dich ich selber auf Arbeit mitbekomme. So lässt sich zum Beispiel meine ablehnenden Haltung gegenüber denjenigen, die für unverschämte Summen Kurse zum Thema Social Media Marketing und Xing-Verwendung anbieten, dadurch erklären, dass ich zu der Überzeugung gelangt bin, dass jeder halbwegs verständige Mensch, der nicht erst seit heute eine E-Mail-Adresse besitzt, in der Lage ist, diese Plattformen für sich zu nutzen. Mein Geheimrezept: Seite angucken, Funktionsumfang wahrnehmen und begreifen, hinsetzen und zusammen mit Anderen Ideen entwickeln. So wahnsinnig viel kann man dabei nicht falsch machen. So gesehen vertraue ich mir am Ende dann doch selbst am meisten.

Und jetzt, wo das gesagt ist, bestünde für mich die Möglichkeit, loszulegen =)

Samstag, 19. Februar 2011

Mein Tag im Protest

Irgendwie ist diese ganze Protestgeschicte mit dem 13. Februar an mir vorbeigegangen. Wenn man kein Fernsehn hat und sich sonst nicht anderweitig beliest kann es schon vorkommen, dass die Weltgeschichte ohne eine Kenntnisnahme meinerseits stattfindet.
Heute morgen hab ich mich dann aber irgendwie doch schlau gemacht, weil ja überall die Rede davon war, dass heute europas größte Nazi-Demo stattfinden sollte.
Hin- und hergerissen, ob ich nun lernen sollte oder eben doch in die Stadt fahren, um beim protestieren und blockieren zu helfen, bin ich durchs WWW getingelt, und auch, um mal zu schaun, ob sich Twitter wirklich als so fruchtbarer Informationspool für Krisenherde eignet, wie immer gesagt wird. Und als ich dann gelesen hab, dass Konstantin Wecker eigens seine Tour unterbricht, um nach Dresden zu kommen und am Hauptbahnhof aus einem Lastwagen heraus ein Konzert zu geben, hab ich mich aufgerafft und bin mit Anna in die Stadt gefahren. Oder, zumindest soweit gefahren, wie die Straßen nicht von der Polizei blockiert wurden, und den Rest gelaufen.

In die ganze Diskussion um die Fähigkeit bzw. Unfähigkeit der Dresdner Stadtverwaltung, die der Nazidemo Tür und Tor geöffnet, den Gegendemonstrationen jedoch nur Steine in den Weg gelegt haben soll, will ich mich garnicht einmischen, das ist eher Andis Job. Aber trotzdem war ich erstaunt, wie viele Leute sich haben mobilisieren lassen, um die Nazis am marschieren zu hindern. Coloradio hat sogar den ganzen Tag quasi live berichtet, um auch diejenigen, die in ihrem Handy nur ein UKW-Radio haben, stets auf dem Laufenden zu halten. Die Dynamik der Massen ist einfach faszinierend.

Hier mal meine Mitschnitte.



Und Fotos:
Gegendemo am Haupbahnhof. Dahinter sollen sich die ganzen Nazis getummelt haben. Gesehen hab ich keine.


Viele, viele Leute.

Ursprünglich sollten die Gegendemos auf der Neustädter Seite ablaufen, weswegen die Brücken auch den ganzen Tag für Fahrzeuge gesperrt waren.




Zuletzt hat es irgendwie geheißen, die Nazis fahren nach Leipzig, weil sie in Dresden ja keiner durchlassen will. Hoffentlich sind die Leizpiger da drauf vorbereitet. Die armen Zugbegleiterinnen des IC, die von der Horde kahlgeschorener Stiefelträger jetzt die nicht vorhandenen Fahrscheine kontollieren müssen, tun mir aufrichtig Leid.