Donnerstag, 18. November 2010

Die Welt in der Tasche

Seit heute ist Google Street View also endlich auch für Deutschland erschienen. In größeren Städten kann sich nun jeder auf die Suche nach seinem eigenen Haus, seinem Auto oder seiner Oma machen und sich über die schlecht zusammengeklebten Foto-Fetzen freuen, die Google da zur Verfügung stellt. Ein erster Ausflug durch die Leipziger Innenstadt bis zu mir nach Hause war zwar an und für sich recht ansehnlich, und auch die "Bewegungsunschärfe", oder wie auch immer man dieses interpolierte Gewische heißt, welches gezeigt wird, wenn man sich von einem Ort zum anderen bewegt, hat ihren Reiz. Aber wirklich kennenlernen tu ich die Stadt dadurch nicht. es sei denn, ich stimme all denjenigen zu, die immer behaupten "Ich war schon mal in Paris", auch wenn sie nur durchgefahren sind. Man kann sich keine Läden anschauen, keine Höfe, keine Fußgängerzonen, keine Museen. Einfach nur Fassaden und viele verunstaltete Autos.

Google Shmoogle -
irgendwann reichts einfach.
Schön ist aber, dass es irgendwie ein recht umfangreiches Abbild der städtischen Architektur darstellt. Ich weiß zwar nicht, wann genau die Männer mit dem großen G auf dem Rücken durch unsere sächsischen Metropolen gerauscht sind, aber es muss schon eine weile her sein. Immerhin steht die Blechbüchse am Gördelerring noch, und auch unser Auto gibt es noch, wie man hier wunderbar erkennen kann (das erste).

Den allgemeinen Nutzen der ganzen Sache stelle ich aber nach wie vor in Frage. Ich meine: Wozu die ganze Arbeit? Wie viele Leute werden sich schon Digital in die Böblinger-Straße 34 verirrem. um ihren kommenden Urlaub zu planen? Service schön und gut, aber ob die Werbeeinnahmen wirklich die Ausgaben rechtfertigen bleibt in meinen Augen abzuwarten. Das Datenrechtliche stört mich garnicht mal so, aber das Geld hätte man auch sinnvoller anlegen können.

Freitag, 12. November 2010

Das journalistische Holz

Ich gebe zu, ich habe es während meiner Schulzeit und vielleicht auch während meines Studiums hin und wieder versäumt, mir meine erbrachten Leistungen und diversen Tätigkeiten in eine Referenz gießen zu lassen. Da kann man sich noch so abgerackert haben, um die eigenen Interessen zu erweitern und der Gemeinschaft im Dienste von Kunst, Kultur und Wissenschaft unter die Arme zu greifen: wenn man es nicht schwarz auf weiß irgendwo stehen hat, nützt es einem auf einer öffentlichen Ebene dann leider herzlich wenig. Und so bin ich nun langsam aber sicher dabei, Beweismaterial zusammenzusammeln, damit sich mein ökonomischer Wert auch einwandfrei bemessen lässt.

Dabei spielt das eigene Auftreten in der Öffentlichkeit, wie sollte es auch anders sein, eine immens wichtige Rolle. Werke, die sich durch einen einigermaßen umfangreichen gemeinen Verifizierungsprozess, also die Kritik der aufmerksamen Allgemeinheit, gekämpft haben, haben, so finde ich, schon durch ihr Überleben ihren Wert unter Beweis gestellt.
Die einzige Öffentlichkeit, der ich mich dabei im Augenblick zurechne, ist das World Wide Web. Und so geht es mir mittlerweile auch verstärkt darum, in selbigem ein paar verwertbare Ergebnisse zu generieren. Denn die Leute suchen nunmal auf Xing, und wenn sie da nichts finden auf Facebook und Google. Selbst dieser Blog hier besitzt einen gewissen Stellenwert, da er auf diversen Wegen meiner Person zuzuordnen ist und Aufschluss über das journalistische, redaktionelle und sprachliche Holz gibt, aus dem ich geschnitzt bin. Sollte er zumindest. Daher werde ich in Zukunft versuchen, ein wenig Kantenglättung zu betreiben und so mein digitales Profil zu schärfen.

Damit so ein Blog auch wirklich vorzeigbar wird, muss er sich nur, so denke ich mir, mit mehr Dingen beschäftigen als dem eigenen Privatleben. Nur, wie macht man das? Andi hat sich als Themen noch Fußball und Gesellschaftskritik auf die Fahne geschrieben, und bedient damit ein breites Publikum. Aber was bleibt denn da noch übrig? Musik-Seiten gibt es ja wie Sand am Meer, Sport ist dann in seiner professionellen Ausführung nicht ganz mein Ding, und Gesellschaftskritik findet man heute an jeder Hauswand.

Vermutlich ist das hier garnicht die richtige Plattform. Ich werde mir ein neues Projekt ausdenken, das wird funkeln und blinken und sogar eine eigene App bekommnen - der moderne Ritterschlag! Ideen, Ratschläge?

Donnerstag, 11. November 2010

"Ka-Xing"

Willkommen in der Business-Welt
Hier gehts zu meinem Profil
Aus der Kategorie der Flachsten aller Flachen stammt das Wortspiel aus dem Titel und soll eigentlich nur darauf hindeuten, dass man, wenn man sich gut umsieht, doch sehr viel mehr Leute auf Xing wieder findet als man das zunächst gedacht hätte. Bei mir speist sich meine Kontaktliste natürlich hauptsächlich aus ehemaligen Schulkameraden, aber von denen gibt's dort erstaunlich viele, und ich muss mich auch für keinen von ihnen schämen. Die andere Hälfte sind die Mitglieder meiner Studentenorganisaiton MARKET TEAM. Und auch wenn - oder: gerade weil - beide Institutionen für mich langsam aber sicher in die Ferne rücken, sollte man sich rechtzeitig drum kümmern das Netzwerk auszubauen. Sonst kennt man am Ende zwar den Chef der Deutschen Bahn, den Bundespräsidenten oder den Mitbegründer der Web 3.0-Plattform Schmoogle, aber wird von diesen nicht mehr erkannt, weil zwischen jetzt und der gemeinsamen Schulzeit so viele ereignisreiche Jahre liegen. Ein egoistischerer Ansatz des Ganzen könnte lauten: Netzwerke in der Zeit, so hast du in der Not. 
Aber so wollen wir ja garnicht denken. Ich find es einfach spannend, meinen Freunden beim Aufsteigen zuzuschauen. Und vielleicht springt ja die ein oder andere kostenlose Eintrittskarte für die Gala zur Auszeichnung eines Lebenswerks bei rum. Am Ende sogar für meine eigene.

Mit neuer Power in die Welt

Wir danken dem Computerfachhandel bei mir um die Ecke, dass sie sich so damit beeilt haben, meinen Rasenmäher-Rechner wieder hinzubiegen. Neuer Saftwürfel, neue Farbschleuder und den Ventilator wieder richtig rum eingebaut (nachdem ich ihn versehentlich die Luft nach innen habe saugen lassen) und schon kann's weiter gehen. Die Welt dreht sich wieder.

Aber, um es mal mit den Worten eines berühmten Physikers auszudrücken: "It is really sad that this sounds so great." (Rajesh Koothrappali). Ich habe mich innerlich viel zu sehr darüber gefreut dass er jetzt wieder da ist. So ganz ohne digitale Handhabe fühlt man sich oft sehr aufgeschmissen. Das kann irgendwie kein gutes Zeichen sein... Am besten ich such mir einen Sportclub, eine Band oder einen Bibelkreis, um mich zur Not auch anderweitig beschäftigen zu können.

Und nun noch zu einem ganz anderen Thema:


Das ist Mini, und ja, sie fühlt sich in meinem Pullover sehr wohl. Hachja, es ist schön jemanden zu haben, um den man sich kümmern kann =)

Montag, 8. November 2010

Wenn die Materie streikt

Jetzt rächt es sich natürlich, dass ich solange damit gewartet habe, meinen Laptop in die Reparatur zu schicken: Mein großer Rechner hat auch den Löffel abgegeben (ich habe es irgendwie geschafft, sowohl das Netzteil als auch die Grafikkarte zu schrotten). Jetzt steh ich quasi so ganz ohne irgendwas da, mal abgesehen von Annas Computer, an dem ich gerade Sitze, den ich ihr neulich glücklicher Weise wieder repariert hab, sonst säßen wir echt im Dunkeln. Irgendwie haben wir mit der Hardware kein Glück.

Ein Comic von ruthe.de
nach Joscha Sauer einfach der kultigste =)
Unser momentanes Zusammenleben gestaltet sich diesbezüglich sowieso so ähnlich wie die städtebaulichen Angelegenheiten von Dresden: Immer ist irgendwo eine Baustelle, irgendwas ist immer Kaputt, hier und da beraumen wir ein gestalterisches Großprojekt an, und wenn es dann mal fertig sein würde, wäre es eine wahre Freude darin zu leben, so schön und kuschlig würde es sein. Wie in Dresden. Aber es wird einfach nie fertig sein. Und trotzdem ist es wunderbar hier zu leben. Vielleicht sogar gerade deswegen. Wie in Dresden.

Auf alle Fälle ist unser Tiefkühlfach kaputt, unser Duschmodusumschalterli (oder wie man es nennt) auch, meine beiden PCs, das Netzteil meines reserve-Laptops auch, mein Klavier und meine E-Gitarre ein klein wenig, und Lampfen haben wir immernoch keine an den Decken. Dafür hat Anna gestern beschlossen, zu den allerersten gehören zu wollen, und die Wohnung mit Weihnachts-Deko eingedeckt. Das passt irgendwie, da man meinen könnte, draußen läge Schnee und Eis, so wie sie immer friert und heizt. Aber mir gefällt's.

Mittwoch, 3. November 2010

Ernüchternde Wahrheiten

Erkenntnis des heutigen Tages: Google kann einfach alles besser. Gut, Google, das ist ja nicht nur einer, das sind schon ne ganze Menge Leute. Wäre auch kaum machbar für einen einzelnen, sagen wir, für Herrn Hans Google, so einen Betrieb auf die Beine zu stellen...
Auf jeden Fall können sie alles besser. Designen zum Beispiel. Man wurstelt sich ja als einigermaßen Internet-affiner Mensch durch seinen Alltag und meint, man hätte sich zumindest genügend Kenntnisse im Bereich HTML, CSS, JavaScript und Photoshop angeeignet, um wenigstens den eigenen Blog einigermaßen ansehnlich zu machen. Und dann kommen Dinge wie das Web 2.0 mit seinen gehobenen ästhetischen Standards daher und macht einem alles zunichte. Klar, das alte Design war nicht perfekt, aber es war wenigstens noch ehrliche Handarbeit. Mühsam vergingen Damals Stunden, nur um pixelgenau die ideale Breite für meine Haupt- und Nebenfenster einzurichten. Ewig spielt man Farbkombinationen durch und trägt sie mühsam in den Quelltext dieser Seite ein, klickt auf "speichern" und "aktualisieren" und stellt fest dass es irgendwie doch nicht passt. Men erstellt handverlesene Banner und Verlaufs-Tapeten in Photoshop, nur um dieses sture, sture, sture Designsystem von Blogger zu überwinden.
Aber Google kann es eben einfach besser. Neuer "Vorlagen-Designer", ein paar richtige Profis mit Standard-Templates und bildschirnoptimierten Wallpapers beauftragt, und schon kann sich wirklich JEDER den stylischsten, aufgeräumtesten und lesbarsten Blog der Welt zaubern, ohne Angst haben zu müssen, dass er so aussieht wie der irgendeines anderen. Und dann hat der wie selbstverständlich auch noch runde Ecken (sagt mand as so?) und Transparenzen, als wär's das einfachste auf der Welt. Tja, so läuft der Hase heutzutage.

Aber was reg ich mich eigentlich auf, es sieht einfach besser aus, ist so einfach wie Blumengießen und regt mich hoffentlich dazu an, dieses Jahr nicht als das von meiner Seite medial armseligste aller Zeiten verklingen zu lassen. Außerdem ergeben einige individuelle Posts jetzt optisch wieder mehr Sinn, da sie ursprünglich für einen weißen Hintergrund erstellt worden waren. Dieser hier zum Beispiel. Wie passend.