Seit heute ist Google Street View also endlich auch für Deutschland erschienen. In größeren Städten kann sich nun jeder auf die Suche nach seinem eigenen Haus, seinem Auto oder seiner Oma machen und sich über die schlecht zusammengeklebten Foto-Fetzen freuen, die Google da zur Verfügung stellt. Ein erster Ausflug durch die Leipziger Innenstadt bis zu mir nach Hause war zwar an und für sich recht ansehnlich, und auch die "Bewegungsunschärfe", oder wie auch immer man dieses interpolierte Gewische heißt, welches gezeigt wird, wenn man sich von einem Ort zum anderen bewegt, hat ihren Reiz. Aber wirklich kennenlernen tu ich die Stadt dadurch nicht. es sei denn, ich stimme all denjenigen zu, die immer behaupten "Ich war schon mal in Paris", auch wenn sie nur durchgefahren sind. Man kann sich keine Läden anschauen, keine Höfe, keine Fußgängerzonen, keine Museen. Einfach nur Fassaden und viele verunstaltete Autos.
Google Shmoogle - irgendwann reichts einfach. |
Schön ist aber, dass es irgendwie ein recht umfangreiches Abbild der städtischen Architektur darstellt. Ich weiß zwar nicht, wann genau die Männer mit dem großen G auf dem Rücken durch unsere sächsischen Metropolen gerauscht sind, aber es muss schon eine weile her sein. Immerhin steht die Blechbüchse am Gördelerring noch, und auch unser Auto gibt es noch, wie man hier wunderbar erkennen kann (das erste).
Den allgemeinen Nutzen der ganzen Sache stelle ich aber nach wie vor in Frage. Ich meine: Wozu die ganze Arbeit? Wie viele Leute werden sich schon Digital in die Böblinger-Straße 34 verirrem. um ihren kommenden Urlaub zu planen? Service schön und gut, aber ob die Werbeeinnahmen wirklich die Ausgaben rechtfertigen bleibt in meinen Augen abzuwarten. Das Datenrechtliche stört mich garnicht mal so, aber das Geld hätte man auch sinnvoller anlegen können.