Hallo Leipzig! Am 07.03., sprich nächsten Samstag, ist im Anker in Leipzig das Landesfinale vom Bandclash, dem größten sächsischen Schülerbandwettbewerb. Die Erfahrung der vergangenen Jahre zeigt mir: Da kommt teilweise richtig gute Musik bei rum. Jemand mit dabei?
Um nicht inflationär zu wirken, hier nur ein kurzes Memo: Jonas hat jetzt auch einen Blog., http://blaetterhaufen.blogspot.com. Und sogar einen sehr guten. Er zeigt der Welt seine Zeichnungen und selbstgedrehten Parcour-Vodeos. Sehr sehenswert:
Naja, gut, mit seinen 5 Einträgen an einem Tag topt er mich vielleicht doch.
Um mal wieder auf mein Leben zurückzukommen: Ich habe sturmfrei! Mein Vater ist bis Mittwoch mit meiner Schwester in Israel, ich habe neben einer Menge Zeit also auch eine Menge Platz um Leuten guten Tag zu sagen. Das gilt natürlich auch für die Zeit nach Mittwoch, bis dahin kann ich hier aber so viel Radau machen wie ich will, ich dachte, das heb ich einfach mal hervor.
Und um das Kapitel mit wirklich schönen Momenten abzuschließen: Als ich neulich nach meiner letzten Prüfung den Hörsaal verließ und mir, wie schon unmittelbar davor, Kopfhörer in die Ohren steckte, um einer gewissen inneren Aggression durch das Hören brachialer Metal-Balladen Befriedigung zu gönnen, sang mir zu allererst der Sänger von Emil Bulls folgende Zeile ins Ohr:
"It's over now, it's unbelievable I just feel like a diamond on a crown. I'm so happy, it's unbelievable Now - I just feel newborn.
[...]
It's over! I'm newborn! So this is - this is too big to hide"
Ich empfand das als sehr passend. Für gewöhnlich fällt mir nach absolvierten Prüfungen zwar nie wirklich ein Stein vom Herzen, aber um der Freiheit Willen, nicht mehr jeden Tag zeitig aufstehen und lernen zu müssen war ich doch sehr erleichtert. Prüfungszeit ist ergo immer dann am schönsten, wenn sie vorbei ist.
Und sonst so? Morgen hab ich meine erste praktische Fahrstunde, yay! Ist damit wenigstens auch bald Schluss. Ansonsten habe ich meinen heutigen Morgen damit verbracht, mal wieder meinen alten, meinen ersten Blog rauszukramen (siehe dazu auch hier), den ich sehr Lückenhaft von 2005 bis 2007 geführt habe und der sich zu sehr großen Teilen mit meinen diversen Beziehungen zu und mit einer Frau mit den Initialen A.T. auseinander setzt. Das war mal ein Auf und Ab, man man man. Richtig viel Text ist da zusammengekommen. Ist wirklich eine schöne Sache, nochmal so detailliert in die Vergangenheit reinlesen zu können, zumal ich da auch viel aus dem afranischen Alltag mit reingeschrieben hab. Mal sehen, vielleicht hol ich ein paar Texte mit hier her. Wie gesagt, Zeit hab ich ja genug.
War im übrigen gestern ein sehr netter Abend mit Tequila und klebrigen Skat-Karten bei Wieland und Tom. Jetzt weiß Wieland wenigstens, was es mit der Zuhälterei wirklich auf sich hat.
Und ich frage mich: Wollt ihr mich verarschen? Wie können die einfach nen ganzen Monat Pause machen? Und dann strahlen sie auf einmal wieder nur noch eine pro Abend aus? Das ist nicht fair. Hätten sie's mal so verteilt, dass da nicht ständig so fette Lücken drin sind, dann von mir aus auch nur eine Folge pro Woche. Aber so? Naja, bisher fand ich die Staffel aber wahnsinnig gut und kann sie nur jedem weiter empfehlen.
In unserer heutigen Ausgabe von "Helden des Alltags" präsentieren wir ihnen
... *trommelwirbel* ... ALBRECHT!
Er hilft wo er kann. Er behält einen kühlen Kopf, wo andere die Nerven verlieren. Er findet Hinweise, wo man sie nie vermutet hätte. Er ist mein heutiger Held des Alltags. Frenetisch habe ich versucht herauszufinden, wie das Instrument heißt, welches von dem Troubador in der Szene der Folge 22 ("Partings") der 6. Staffel von Gilmore Girls, in welcher Lorelai Luke das Ultimatum stellt und er nicht drauf anspringt und sie dann traurig nach Hause läuft, gespielt wird.
Die abgefahrensten Suchbegriffe hab ich durch google gejagt, habe mich auf Fanseiten und in Foren für exotische Instrumente rumgetrieben, sprich, ich habe einfach alles versucht und bin gescheitert. Meine letzte Hoffnung bestand darin, dass vielleicht einer meiner lieben Freunde, vielleicht jemand mit einem einigermaßen breit gefächerten Allgemeinwissen und einem gewissen Hang zur Musik, mehr weiß. Doch dann war Albrecht online und dann hab mich halt an ihn gewandt. Wie auch immer, was tut der Held der Stunde?
Clemens:hab schon alles versucht, aber bis jetzt erfolglos
Albi:Strohgeige heißt es.
Clemens:man müsste mal herrn schrameyer fragen
bitte????
woher weißt du das?
Albi:Recherche ^^
Clemens:aber wo??
manno!
Albi:Wikipedia.
Clemens:und wonach siucht man da?
geige mit trichter?
Albi: Violine + trichter + instrument
Clemens:wahnsinn
^^
Da sieht man also, was man mit der richtigen Portion einfachen Denkens für riesen Erfolge verzeichnen kann. Für seinen unerschütterlichen Optimismus und seinen selbstlosen Einsatz für eine Mission höchster Komplexität und Wichtigkeit verleihe ich ihm hiermit den Status des Ehren-Blog-Lesers. Mein Tag ist gerettet.
P.S.: Ich steh auf dieses Instrument! Wer mir das oben gespielte Lied in eben dieser Aufnahme besorgen kann wird mein nächster Held des Alltags. Hier der Artikel auf Wikipedia.
Die Kombination aus langem Unter-der Dusche-stehen und Stress bzw. Stressabfall im Zuge der Prüfungsphase führt hin und wieder zu bedeutenden Erkenntnissen. Zum Beispiel hat sich für mich ein Mysterium menschlicher Anatomie nach Jahren innerer Zerwürfnisse in Luft aufgelöst. Als ich ungefähr in der 8. oder 9. Klasse war und zu Hause vor dem Computer gesessen habe, wanderte mein Blick eher zufällig auf meine Hände und mir fiel auf, dass die Finger nie wirklich kerzengerade sind, sondern dem Drängen unserer Sehnen ('wahnsinnswortspielflosse) nachgeben und im entspannten Zustand schon rund und in einer Greifhaltung begriffen sind. Und ein entsetztlicher Gedanke schoss mir durch den Kopf: Ist das vielleicht garnicht normal, sondern eine Fehlbildung, hervorgerufen durch übermäßig intensives Benutzen einer Computertastatur? Wird bei Genial Daneben irgendwann zurecht gefragt werden, was man denn unter dem sogenannten "Zockerhändchen" zu verstehen hat?
Was wohl der alte Goethe zu meiner Theorie mit der Faust gesagt hätte? Er guckt ein bisschen skeptisch...
Es ließ mir keine Ruhe... Naja, und das rhythmische Trommeln des Wassers auf meine Schultern legte mir dann eins nahe: das ist vollkommen normal! Zum einen ist es sehr unbequem zu versuchen, die Hand länger als nötig ausgestreckt zu lassen. Zweitens verbringt der Mensch einen Großteil seines Lebens damit, Dinge in die Hand zu nehmen, müssten wir die Hand immer wieder ausrichten wäre das eine gewaltige Verschwendung von Zeit und Kalorien. Und Gorillas und Co. laufen doch auch auf ihren Knöcheln, oder? Die Faust als Zeichen männlicher Potenz ist ja auch weithin geläufig. Mir viel eine jahreschwere Last von den Schultern, endlich kann ich meinen Körper so lieben wie er ist. Ein jeder, der bisher so eine konstante, unterschwellige Unzufriedenheit mit dem Leben oder dem eigenen Körper festgestellt hat, aber nie ermitteln konnte, woher diese stammt, sollte sich mal fragen, ob es nicht das war. Für mich persönlich scheint wieder die Sonne.
Letzte Prüfung vorbei. Kein Druck und keine Aufgabe mehr. Ferien. Ein lieblich süßes Wort. Ich fahre nach Hause und ordne meine Gedanken und Rechnungen, und ich melde mich wieder, versprochen.
Und an meine Stammleser: Einen dicken Stammleser-Daumen. Ich lese euch auch stamm, wisst ihr ja^^.
Hallo Leipzig!
